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Im Zuge einer zoologischen Kartierung (D.I.Anton Koschuh) konnten im Jahr 2010 20 Tagfalterarten, 19 Heuschreckenarten und eine Fangschreckenart (Mantis religiosa) gefunden werden.
Naturschutzfachlich bedeutend sind kleine Vorkommen der nach Anhang II und IV geschützten FFH - Art, in Österreich aber ungefährdeten Art, Lycaena dispar (Großer Feuerfalter).
Bei den Schmetterlingen konnte mit Apaturia ilia (Kleiner Schillerfalter) eine in Österreich gefährdete Art (potentiell gefährdet) gefunden werden. Bei den Heuschrecken gab es in Summe acht in Österreich gefährdete Arten.
Die artenreiche Ausbildung der Heuschreckenfauna und das bereits teilweise sporadische Auftreten einiger anspruchsvolleren Grünlandarten wie der Graudistel (Cirsium canum), der beiden Tagfalter Melitaea athalia (Wachtelweizen Scheckenfalter) und Coenonympha glycerion (Rotbraunes Wiesenvögelchen) sowie der Heuschrecken Chorthippus oschei (Östlicher Weißrandiger Grashüpfer) und Euchorthippus declivus (Dickkopf Grashüpfer) sprechen dafür, dass Maßnahmen in der Anlage von Grünland bereits positive Wirkungen zeigen.

Autor: DI Anton Koschuh Ing. - Büro f. Landschaftsplanung
www.an-koschuh.at

Zoologische Kartierung (Heuschrecken und Tagfalter) Altarme bei Hohenbrugg-Weinberg, Fehring (Bezirk Feldbach) und Sankt Martin im Raabtal (Bezirk Jennersdorf)

Einleitung/Aufgabenstellung

Ziel der Erhebung war es, die Tagfalterfauna und Heuschreckenfauna, vorzugsweise auf Grünlandflächen, die einer bestimmten Pflege unterliegen, zu erheben. Qualitative Erhebungen hatten die Suche nach geschützten Arten (FFH-Richtlinie der Europäischen Union) und gefährdeten Arten nach der Roten Liste Österreichs (Höttinger & Pennerstorfer 2005, Berg et al. 2005) zum Inhalt.

Methode

Die Begehungen, 15.6., 26.7., 8.8. 2010, wurden so gewählt, dass folgende nach der FFH-Richtlinie geschützten Tagfalter-Arten erfasst werden konnten: Lycaena dispar (Großer Feuerfalter), Maculinea nausithous (Dunkler Wiesenknopf-Ameisenbläuling), M. teleius (Heller Wiesenknopf-Ameisenbläuling) sowie die österreichweit stark gefährdete Charakterart der Großseggenrieder, die Heuschrecke „Conocephalus dorsalis“.

Die Begehungen fanden bei sonnigem Wetter statt. Nach den Arten wurde qualitativ gesucht, wobei die im Text angeführten Flächen zumindest einmal, Grünlandflächen zwei bis dreimal im Jahr beprobt wurden. Die Auswahl der Flächen richtete sich nach einer Vorgabe einer Karte (Katastralmappe – BEV vom 12.1. 2010 DIN A3), in der zu beprobende Flächen grün oder rot markiert wurden. Zusätzlich wurden weitere angrenzende naturschutzfachlich relevante Flächen erfasst. Die Verortung der Flächen erfolgte aus GIS-Steiermark (www.gis1.stmk.gv.at/atlas) in dem für die naturschutzfachliche Praxis gebräuchlichen Koordinatensystem WGS84.

Ergebnisse und Zusammenfassung

Es konnten im Jahr 2010 20 Tagfalterarten, 19 Heuschreckenarten und eine Fangschreckenart (Mantis religiosa) gefunden werden. Naturschutzfachlich bedeutend sind kleine Vorkommen von der nach Anhang II und IV geschützten FFH-Art, in Österreich aber ungefährdeten Art, Lycaena dispar. Die Arten Maculinea nausithous, M. teleius sowie die Heuschrecke „Conocephalus dorsalis“ konnten auf Grund fehlender Habitate (zweischürige Magerwiesen, Grossseggenrieder) im Gebiet nicht gefunden werden.

Bei den Schmetterlingen konnte mit Apatura ilia eine in Österreich gefährdete Art (potentiell gefährdet) gefunden werden. Bei den Heuschrecken gab es in Summe acht österreichweit gefährdete Arten, deren Gefährdungsrisiko als eher gering einzustufen ist.

Als weitere Kartierungs-Highlights können noch die Distel Cirsium canum, der Bienenfresser - Anfang August (Durchzügler) - und die Gelbbauchunke (Bombina sp. - Aggr.) genannt werden.

Insgesamt sprechen die Ergebnisse hinsichtlich der Tagfalterfauna und der Vegetation für deutliche Defizite in der Ausbildung artenreicher Grünlandvegetation. Die artenreiche Ausbildung der Heuschreckenfauna und das bereits teilweise sporadische Auftreten einiger anspruchsvollerer Grünlandarten wie der Graudistel (Cirsium canum), der beiden Tagfalter Melitaea athalia und Coenonympha glycerion sowie der Heuschrecken Chorthippus oschei und Euchorthippus declivus sprechen dafür, dass Maßnahmen in der Anlage von Grünland bereits positive Wirkung zeigen.

Folgende Anregungen für mögliche Entwicklungsziele der Landlebensräume können genannt werden:

1. Die Entwicklung von Waldlebensräumen der FFH-Richtlinie, wie Grauerlen-Eschenau, Weiden-Au sowie Hartholzauen mit Stieleiche, Eschen und Ulmen. Z.B. auf der Fläche Fehring 1466/2.

2. Die Förderung bzw. der Ankauf von artenreichem Grünland sowie die Schaffung von Großseggenriedern in Ackersutten. Z.B. auf Flächen Fehring 402/2, Sankt Martin 822/1.

Folgende Maßnahmen können für die Entwicklung von Lebensräumen aus naturschutzpolitischer Sicht grundsätzlich empfohlen werden:

I. Entfernung bzw. Reduktion von nicht heimischen Gehölzen wie z.B. Robinie, Eschenahorn und Blumenesche aus den Gehölzbiotopen.

II. Mittelfristige: Mahd auf Wiesen im Juni und ab Mitte August mit Abtransport des Mähgutes.

III. Mahd alle ein bis drei Jahre der Hochstaudenfluren (nicht im Juli bis Ende August).

IV. Abschnittsweise „auf den Stock setzen“ von Baumhecken mit Stehenlassen von Einzelbäumen (Mittelwald).

Letztlich soll auch an dieser Stelle wieder einmal mehr erwähnt werden, dass von Mulchmahden unbedingt Abstand genommen werden muss und dass im Grünland Mahden von Mitte Juli bis Anfang August sich sehr ungünstig auf die Schmetterlingsfauna auswirken und daher ebenfalls nicht durchgeführt werden sollen. Nutzungskonflikte mit anderen Schutzzielen wie z. B. dem Wachtelkönig können vermieden werden, wenn die Empfehlungen zu Maßnahmen (Schnitt) auf ausgewählten kleinen Flächen umgesetzt werden. Hierzu wären eine genaue Planung der Pflege und eine Absprache mit zuständigen und beteiligten Personen nach einem Lokalaugenschein notwendig.

Tab. 1: Übersicht zu den wichtigsten untersuchten Flächen, Biotopen und Vorkommen von naturschutzfachlich relevanten Tagfalter- und Heuschreckenvorkommen im Altarmgebiet der Raab südlich von Schiefer bei Feldbach.

Parzelle Nr. Gemeinde Biotop Geogr. Länge Geogr. Breite Apatura ilia Lycaena dispar Chor-thippus mollis Chor-thippus oschei Chryso-chraon dispar Cono-ceph. fuscus Leptoph. albo-vittata Meco-stethus parapl. Pterone-mobius heydenii Ruspolia nitidula
1466/2 Fehring Brache Hochstauden 16°03'36'' 46°56'14''            
1466/2 Fehring Grassaum Brombeeren 16°03'36'' 46°56'15''                
1466/2 Fehring Grassaum 16°03'37'' 46°56'15''            
402/2 Fehring Grassaum eutroph 16°03'33'' 46°56'15''              
402/2 Fehring Glatthaferwiese 16°03'32'' 46°56'14''                
402/2 Fehring Saum zum Maisacker 16°03'31'' 46°56'14''                  
403/3, 403, 399/2 Fehring Graben Hochstauden 16°03'28'' 46°56'11''              
235 Hohenbrugg-W. Hochstaudenflur 16°04'06'' 46°56'06''                
235 Hohenbrugg-W. Ufersaum nass 16°04'08'' 46°56'08''                
235 Hohenbrugg-W. Glatthaferwiese mit Crepis biennis 16°04'10'' 46°56'09'            
243 Hohenbrugg-W. Brache feucht verbuscht 16°04'06'' 46°56'04''                  
245 Hohenbrugg-W. Weide fett 16°04'11'' 46°56'06''            
249/2, 251 Hohenbrugg-W. Fettwiese 16°04'15'' 46°56'10''                  
249/2, 251 Hohenbrugg-W. Hochstauden/Waldsaum 16°04'15'' 46°56'10''                    
414 Hohenbrugg-W. Wiesensaum + Hochstauden 16°03'46'' 46°56'09''            
1468 Hohenbrugg-W. Baumreihe Brombeergebüsch 16°03'59'' 46°56'08''                    
1468 Hohenbrugg-W. Baumreihe Krautsaum 46°56'11''                  
202/1 Hohenbrugg-W. Wiese + Saum + Baumhecke 16°03'47'' 46°56'12''                  
202/1 Hohenbrugg-W Fettwiese 16°03'41' 46°56'11'                  
202/1 Hohenbrugg-W. Saum 16°03'38'' 46°56'13''                
202/1 Hohenbrugg-W. Buschgruppe mit Eichen 16°03'49'' 46°56'09''                    
202/ Hohenbrugg-W. Baumhecke mit Eichen 16°03'52'' 46°56'09''                    
202/1 Hohenbrugg-W. Baumreihe Ufergehölz 16°03'50'' 46°56'11''                    
2847/2848 St. Martin a. d. R. Hochstauden/Saum 16°04'20'' 46°56'02''                    
822/1 St. Martin a. d. R. Ackersutte 16°04'24'' 46°56'03''                    
823/3 St. Martin a. d. R. Ufersaum 16°04'14'' 46°56'08''          

Tab. 2: Übersicht zu den wichtigsten untersuchten Flächen im Altarmgebiet der Raab südlich von Schiefer bei Feldbach, Kurzbeschreibung der Biotope, möglichen Entwicklungsziele, Maßnahmen mit ihrer Dringlichkeit und Schutzzielen hinsichtlich Schutzgüter.

Parzelle Nr. Gemeinde Biotop Entwicklungsziel Maßnahme Dring-lichkeit Schutzziel
1466/2 Fehring Brache Hochstauden, auf ehemaligen Flusslauf: Rubus, Alnus incana, Fraxinus exc. Grau-Erlenwald Neophyten entfernen, Ränder auf den Stock setzen, Lerchensporn (Corydalis solida) einsähen   Grau-Erlenwald, Corydalis solida?
402/2 Fehring Glatthaferwiese, Sangiusorba off., Pimpinella major, Picris hieracoides, Knautia arvensis Wiese 2-schürig Kauf, statt Mahd Ende Juli, im Juni + August sehr hoch Maculinea nausithous, M. teleius
403/3, 403, 399/2 Fehring Graben Hochstauden, wasser-zügig, Phalaris; eutroph: Urtica Brache Alle 3 Jahre Mahd im Juni, Goldrute (Solidago canadensis) zurückdrängen   Conocephalus fuscus
403/2 Fehring Hochstaudenflur ? Keine Mulchmahd, Mahd im Juni und August hoch  
(450, 445) Hohenbrugg-W. Wald, Fettwiese Wald? Wiese? Keine Mulchmahd, Robinien entfernen   Hartholzau mit Ulmen
235 Hohenbrugg-W. Hochstaudenflur Hochstaudenflur mesotroph Alle 3 Jahre Mahd   Conocephalus fuscus
235 Hohenbrugg-W. Ufersaum nass Hochstaudenflur mesotroph Alle 3 Jahre Mahd   Lycaena dispar
235, 242 Hohenbrugg-W. Glatthaferwiese mit Crepis biennis, Achillea Wiese 2-schürig Mahd im Juni und August   Cirsium canum
243 Hohenbrugg-W. Brache feucht verbuscht; Alnus glutinosa, Knautia arvensis; eutroph; Dactylis gl. (?) Hochstaudenflur mesotroph? Alle 3 Jahre Mahd   Conocephalus fuscus, Apatura ilia
245 Hohenbrugg-W. Weide fett; Dactylis gl., Lolium perenne, Trifolium repens, Plantago l., Taraxacum off. Wiese 2-schürig Wie bisher, aushagern Magerkeitszeiger fördern   Lycaena dispar
249/2, 251 Hohenbrugg-W. Fettwiese Wiese 2-schürig Wie bisher, aushagern Magerkeitszeiger fördern   Cirsium canum
414 Hohenbrugg-W. Wiesensaum + Hochstauden Mesotrophe Hochstaudenflur Alle 1-3 Jahre Mahd    
1468 Hohenbrugg-W. Baumreihe Brombeergebüsch Ufergehölz offen Robinien entfernen, abschnittsweise auf den Stock setzen der Bäume mäßig hoch Hartholzau mit Ulmen
202/1 Hohenbrugg-W. Wiese + Saum + Baumhecke Baumhecke, strukturreich Eschenahorn entfernen, Ulmen anpflanzen, Stockschnitt    
202/1 Hohenbrugg-W. Fettwiese Wiese 2-schürig Aushagern, Mahd im Juni und August   Chorthippus oschei
202/1 Hohenbrugg-W. Saum fett; Urtica, Dactylis gl., Pleum pratense Wiese einschürig Wie bisher   Conocephalus fuscus
202/1 Hohenbrugg-W. Buschgruppe mit Eichen Erhalt Wie bisher    
202/1 Hohenbrugg-W. Baumhecke mit Eichen Erhalt, Mittelwald-Baumhecke Stockschnitt, Ulmen, Eschen (heimisches Saatgut) und Traubenkirschen nachsetzen   Hartholzau mit Ulmen
202/1 Hohenbrugg-W. Baumreihe Ufergehölz Erhalt Eventuell auf den Stock setzen, einzelne Bäume durchwachsen lassen (Mittelwald)   Hartholzau mit Ulmen
2847/2848 St. Martin a. d. R. Hochstauden/Saum, Weidenau, teilweise mit Carex brizoides Grauerlen, Weidenau Sukzession, eventuell Einsaat von Lerchensporn (Corydalis solida)   Corydalis solida?
822/1 St. Martin a. d. R. Ackersutte Grossseggenbestand Kauf, Seggeneinsaat (Carex elata), Baumrückschnitt hoch Conocephalus dorsalis
823/3 St. Martin a. d. R. Ufersaum ? Wie bisher   Lycaena dispar

Tab. 3: Liste der Heu- und Fangschreckenarten im Altarmgebiet der Raab südlich von Schiefer bei Feldbach im Jahr 2010. Rote Liste Österreichs (Rote L. Ö.) nach Berg et al. (2005). Gefährdungen: NT = Near Threatened, VU = Vulnerabel. * Zum Zeitpunkt der Roten Liste Ö. zusammen mit C. albomarginatus (NT) geführt.

Nr. Art wiss. Name (alphabetisch) Deutscher Name Rote L. Ö. Verbreitung und Häufigkeit im U.-Gebiet Daten-menge Vorkommen auf Flächen Lebensraum im allgemeinen
1 Chorthippus biguttulus Nachtigallgrashüpfer   verbreitet, lokal häufig 5   Fettwiesen eher trocken
2 Chorthippus dorsatus Wiesengrashüpfer   sehr verbreitet, häufig 7   Wiesen eher feucht
3 Chorthippus mollis Verkannter Grashüpfer NT lokal, selten 1 235 Magerwiesen trocken
4 Chorthippus oschei östlicher Weißrandiger Grashüpfer NT? * verbreitet, lokal häufig 4 235,823/3, 1466/2, 202/1 Feuchtwiesen bis wechseltrockene Feuchtwiesen
5 Chorthippus parallelus Gemeiner Grashüpfer   verbreitet, lokal sehr häufig 8   Wiesen
6 Chrysochraon dispar Große Goldschrecke NT verbreitet, selten 5 245, 243, 1466/2, 402/2 Feuchtwiesen, Grünland-Brachen
7 Conocephalus fuscus Langflügelige Schwertschrecke NT verbreitet selten 5 235, 1466/2, 202/1, 414, 823/3 Hochstaudenfluren feucht
8 Euchorthippus declivus Dickkopf-Grashüpfer   lokal, selten 1 251 Magerwiesen
9 Gomphocerripus rufus Rote Keulenschrecke   verbreitet, lokal häufig 3   Wiesensäume verholzt
10 Leptophyes albovittata Gestreifte Zartschrecke NT verbreitet, lokal häufig 8 402/2, 403/3, 403, 399/2, 414, 202/1, 1466/2, 245, 1468 Grünlandbrachen, Hochstaudenfluren
11 Mantis religiosa Gottesanbeterin   lokal, einzeln 1   Grünlandbrachen, Hochstaudenfl.
12 Meconema thalassinum Gemeine Eichenschrecke   verbreitet, verstreut 2   Gehölze
13 Mecostethus parapleurus Lauchschrecke NT sehr verbreitet, häufig 11 245, 235, 201/1, 1466/2, 402/2, 414, 403/3, 403, 399/2 Wiesen eher feucht
14 Metrioptera roeselii Roesels Beißschrecke   verbreitet, mäßig häufig 7   Wiesen
15 Phaneroptera falcata Gemeine Sichelschrecke   verbreitet, selten 3   Grünlandbrachen, Hochstaudenfl.
16 Pholidoptera griseoaptera Gewöhnliche Strauchschrecke   verbreitet, selten 7   Gebüsche
17 Pteronemobius heydenii Sumpfgrille VU verbreitet, selten 4 823/3, 235 Ruderalfluren, Gewässerufer
18 Ruspolia nitidula Schiefkopfschrecke NT verbreitet, häufig 5 1466/2, 403/3, 403, 399/2, 402/2, 414 Wiesen, Grünlandbrachen
19 Tetrix subulata Säbeldornschrecke   lokal, verstreut 1 402/2 Ruderalfluren, Gewässerufer
20 Tettigonia viridissima Grünes Heupferd   verbreitet, verstreut 3 403/3, 403, 399/2 Gehölze, Grünlandbrachen

Weitere mögliche und zumindest in einzelnen Jahren autochthone Arten: Gryllus campestris (Feldgrille), Gryllotalpa gryllotalpa (Maulwurfsgrille), Oecanthus pelluscens (Weinhänchen), Isophya camptoxpha (Plumpschrecke), Odontopodisma schmidtii (Grünschrecke), Tetrix tenuicornis (Langfühler-Dorschrecke), Xya pfaendleri (Pfaendlers Grabschrecke).

Tab. 4: Liste der Tagfalterarten im Altarmgebiet der Raab südlich von Schiefer bei Feldbach im Jahr 2010. Rote Liste Österreichs (Rote L. Ö.) nach Höttinger & Pennerstorfer (2005). Gefährdungskategorien: NT = Near Threatened.

Nr Art wiss. Name (alphabethisch) Deutscher Name Rote L. Ö. Verbreitung und Häufigkeit i. U.-Gebiet Daten-menge Vorkommen Lebensraum
1 Apatura ilia Kleiner Schillerfalter NT verbreitet, selten 1 823/3 Weidenauen, Vorhölzer feucht
2 Aphantopus hyperantus Schornsteinfeger   verbreitet, selten 1   Grünlandbrachen, Hochstaudenfluren
3 Araschnia levana Landkärtchen   verbreitet, selten 1   Grünlandbrachen, Hochstaudenfluren
4 Brenthis daphne Brombeer-Permuttfalter   K.A. 1   Brombeergestrüpp
5 Celastrina argiolus Faulbaum-Bläuling   verbreitet, selten 2   Grünlandbrachen, Hochstaudenfluren
6 Coenonympha glycerion Rotbraunes Wiesenvögelchen   lokal, selten 3 402/2, 235 Wiesen, Grünlandbrachen
7 Coenonympha pamphilus Kleines Wiesenvögelchen   verbreitet, verstreut 4   Wiesen, Grünlandbrachen
8 Colias croceus Wandergelbling   verbreitet, verstreut 3   Wiesen, Grünlandbrachen, Wanderfalter
9 Cupido argiades Kurzschwänziger Bläuling   verbreitet, verstreut 3   Wiesen, Grünlandbrachen
10 Inachis io Tagpfauenauge   verbreitet, verstreut 3   Gehölzsäume eutroph
11 Lycaena dispar Großer Feuerfalter   selten, verstreut 3 235, 245, 823/3 Feuchte Wiesen, Ruderalfluren, Grünlandbrachen
12 Maniola jurtina Großes Ochsenauge   verbreitet, verstreut 5   Wiesen
13 Melitaea athalia Wachtelweizen-Scheckenfalter   einzeln, verstreut 2 402/2, 235 zweischürige Wiesen
14 Ochlodes sylvanus Rostfarbiger Dickkopffalter   verbreitet, verstreut 2   Wiesen, Grünlandbrachen
15 Pararge aegeria Waldbrettspiel   verbreitet, verstreut 1   Wälder
16 Pieris napi Rapsweißling   verbreitet, verstreut 2   Gehölzsäume
17 Pieris rapae Kleiner Kohlweißling   verbreitet, verstreut 2   euryök
18 Polygonia c-album C-Falter   verbreitet, verstreut 3   Gehölzsäume eutroph
19 Polyommatus icarus Hauhechel-Bläuling   verbreitet, mäßig häufig 3   Wiesen
20 Vanessa atalanta Admiral   Einzelfund, Eiablage 1   Gehölzsäume eutroph, Wanderfalter

Weitere mögliche und zumindest in einzelnen Jahren autochthone Arten, die im Jahr 2010 nicht gefunden wurden: Iphiclides podalirius (Segelfalter), Papilio machaon (Schwalbenschwanz), Colias hyale (Weißklee-Gelbling), Anthocharis cardmines (Aurora-Falter), Gonepteryx rhamni (Zitronenfalter), Pieris brassicae (Großer Kohlweißling), Aglais urticae (Kleiner Fuchs), Neptis rivularis (Trauergleiter), Neptis sappho (Ungarischer Trauergleiter), Vanessa cardui (Distelfalter), Erebia medusa (Rundaugen-Mohrenfalter), Lasiommata megera (Mauerfuchs), Lycaena phlaeas (Kleiner Feuerfalter), Neozephyrus quercus (Blauer Eichenzipfelfalter), Satyrium pruni (Pflaumen-Zipfelfalter), S. w-album (Ulmen-Zipfelfalter), Thecla betulae (Nierenfleck-Zipfelfalter), Erynnis tages (Kronwicken-Dickkopffalter), Thymelicus lineola und Th. Sylvestris.

Literatur:

Baur B., Baur H., Roesti C. & D. Roesti, 2006: Die Heuschrecken der Schweiz. – Haupt, Bern, 352 S. Berg H.-M., Bieringer G. & L. Zechner, 2005: Rote Liste der Heuschrecken (Saltatoria) Österreichs. – In: Zulka K.P. (Red.). Rote Listen gefährdeter Tiere Österreichs. Checklisten, Gefährdungsanalysen, Handlungsbedarf. Teil 1. - Herausgegeben von BMLFUW, Wien. Grüne Reihe, 14/1: 167-209. Bellmann H., 1993: Heuschrecken: beobachten, bestimmen. - Naturbuch Verlag, Augsburg, 349 pp. Höttinger H. & J. Pennerstorfer, 2005: Rote Liste der Tagschmetterlinge Österreichs (Lepidoptera: Papilionoidea & Hesperiodea). – In: Zulka, K. P. (Red.). Rote Listen gefährdeter Tiere Österreichs. Checklisten, Gefährdungsanalysen, Handlungsbedarf. Teil 1. – Herausgegeben von BMLFUW, Wien. Grüne Reihe, 14/1: 313-354. Koschuh A. & L. Zechner, 2006: Aktuelle und historische Nachweise ausgewählter Heuschreckenarten in der Steiermark, Österreich - Teil II: Caelifera (Saltatoria). – Joannea Zoologie 8, S. 55–85. SBN (Schweizerischer Bund für Naturschutz), 1991: Tagfalter und ihre Lebensräume. Band 1. Fotorotar AG, Egg (Schweiz). 516. 2. Auflage. Stettmer C., Bräu, M., Gros, P. & O. Wanninger, 2007: Die Tagfalter Bayerns und Österreichs. ANL, Bayerische Akademie für Naturschutz und Landschaftspflege. Laufen, 248 S. Tolman T. & R. Lewington, 1998: Die Tagfalter Europas und Nordwestafrikas. Franckh-Kosmos, Stuttgart, 319 S. Zechner L. & A. Koschuh, 2005: Aktuelle und historische Nachweise ausgewählter Heuschreckenarten in der Steiermark, Österreich – Teil I: Ensifera (Saltatoria). – Joannea, Zool., 7: 179-201. Zimmermann A., Kniely G., Melzer H., Maurer W. & R. Höllriegl, 1989: Atlas gefährdeter Farn- und Blütenpflanzen der Steiermark. Amt der Steiermärkischen Landesregierung, Graz, 302 S.